Ganz im Zeichen des Wahlkampfslogans der GRÜNEN „Ein Mensch. Ein Wort“, stand die Veranstaltung in der Brüggener Skaterhalle „snby skateyard“ unter dem Motto: „Auf ein Wort, Herr Nethen…“
„Wenn wir schon die Chance haben, zwei absolute Fachleute in Sachen Kultur und Bildung – den Bundestagskandidaten unseres Wahlkreises, David Nethen, und die bildungspolitische Sprecherin unserer Landtagsfraktion, Lena Zingsheim-Zobel – im Ortsverband zu Gast zu haben, wären wir doch schlecht beraten, nicht über Zukunft und Chancen der Bildungspolitik und über Bildungsgerechtigkeit zu sprechen.“ So Ulrich Deppen, zusammen mit Katrin Bui, Vorsitzender des Ortsverbandes Brüggen, in seiner Begrüßungsrede. Was folgte, waren knapp eineinhalb kurzweilige Stunden, in denen die beiden Protagonisten im Plauderton auf der Couch sitzend die interessierte Zuhörerschaft mit vielerlei Denkanstößen zu Kultur, Bildung, Schule der Zukunft als Ort des Lernens und der Wissensvermittlung mitnahmen. Mal provokativ, mal nachdenklich. Zu Beginn nannte David Nethen eine Zahl, die bei den Zuhörern ein Raunen erzeugte: Jedes Jahr verlassen in Deutschland 50.000 junge Menschen die Schulen, ohne Schulabschluss. Das führte zu der im Kern nicht neuen Frage, braucht Schule Leistungsnachweise wie z. B. Noten und wie schafft man es, die individuellen Stärken und Fähigkeiten junger Menschen zu fördern? Oder die sehr provokant anmutende Frage: Warum muss der Unterricht eigentlich immer morgens einheitlich für alle beginnen? Sowohl Lena Zingsheim-Zobel, als auch David Nethen, der krankheitsbedingt seinen erlernten Beruf des Opernsängers aufgeben musste, sind Pädagogen und einig waren sich beide in der Bewertung, dass trotz hoher alltäglicher Belastung der Beruf des Lehrers nach wie vor ein toller Beruf ist, weil er es wie kein zweiter ermöglicht, mit jungen Menschen zu arbeiten. Was allerdings zu hinterfragen ist, ist ob die Lehrerausbildung und das Berufsbild des Lehrers noch stimmig ist.
Fazit des Abends: Wer sich eine pluralistische, weltoffene und tolerante Gesellschaft wünscht, muss in Bildung investieren und muss Angebote machen.