In der letzten Ratssitzung am 27. März machte der Rat der Burggemeinde in einem Grundsatzbeschluss den Weg frei für das Betreiben eines Interkommunales Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit der Gemeinde Schwalmtal, deren Rat bereits am Vortag dafür gestimmt hatte. Ob es dazu kommen wird, steht unter dem Vorbehalt der Kommunalaufsicht des Kreises, der die Rechtmäßigkeit eines solchen Vorhabens noch zu bewerten hat.
MVZs in Kommunaler Hand gibt es bereits, dass aber zwei Kommunen ein MVZ mit Praxisstandorten in beiden Gemeinden gemeinschaftlich betreiben wollen, ist neu und kann getrost als „Pilotprojekt“ bezeichnet werden. Die Chance, die ärztliche Versorgung auf dem Land für ihre Bürger und Bürgerinnen entgegen allen unternehmerischen Risiken gestalten zu wollen, hat den Ausschlag für das Projekt gegeben. Entsprechend lebhaft war die Stimmung gestern vor der finalen Abstimmung, die auf Antrag von uns Grünen geheim stattfand. Für und Wieder prallten noch einmal auf einander und Vertreter einer Steuerkanzlei und einer Anwaltskanzlei, beide mit der Materie der medizinischen Versorgung nachweislich bestens vertraut, versuchten aus ihrer Erfahrung heraus die Fragen der Ratsmitglieder zu beantworten und Vertrauen in die Entscheidung pro gemeinsamen MVZ zu wecken. Trotzdem bleibt das Vorhaben risikobehaftet und wohl erst in 10 Jahren wird ein Fazit über Erfolg oder Misserfolg gezogen werden können. Entsprechend gemischt war das Abstimmungsverhalten auch bei uns Grünen. Hier geht es zum Redebeitrag unserer Ratsfraktion.